Mittwoch, 21. Juli 2010

Yvonne Useldinger

Wie der derzeitige Luxemburger Außenminister Jean Asselborn ist Yvonne Useldinger in der Gemeinde Steinfort geboren. Sie trat 1938 der Luxemburger Kommunistischen Partei bei und heiratete am 6. April 1940 den führenden Kommunisten Arthur Useldinger, welcher 1945 bis 1949 und erneut von 1970 bis 1978 als Bürgermeister von Esch-sur-Alzette fungiert hatte.

Als Luxemburg durch Nazi-Deutschland besetzt wurde, leisteten viele Luxemburger Kommunisten aktiv Widerstand. Yvonne Useldinger selber wurde im Juli 1941 ein erstes Mal verhaftet. Durch eine Razzia der Gestapo wurde sie im August 1942 ein zweites Mal verhaftet und dann bis Kriegsende im KZ Ravensbrück gefangengehalten. Dort führte sie ein Tagebuch, in dem sie ihren Überlebenskampf festhielt.

Ernst Schmidt aus Essen war bei seinen Nachforschungen im Umkreis des Essener Widerstands gegen das Nazi-Regime eher zufällig auf Yvonne Useldinger gestoßen. Da von Seiten Luxemburgs im Jahre 1975 kein Interesse an Yvonne Useldingers Privatdokumente vermeldet worden war, gingen diese in die Hände Ernst Schmidts über. Erst 2003 konnte er dieses Privatarchiv als Dauerleihgabe Luxemburg übergeben, was durch eine kleine Feierstunde in der Villa Pauly offiziell gewürdigt wurde.(1)

An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Viadrina Europa-Universität Frankfurt an der Oder schrieb Kathrin Meß ihre Dissertation über das Tagebuch von Yvonne Useldinger.(2) Dieselbe veröffentlichte es sodann als Buch unter dem Titel «... als fiele ein Sonnenschein in meine Zelle».

(1) j.t., Privatarchive von Yvonne Useldinger wieder zurück. Tageblatt, 24.10.2003

(2) Tagebuch der Luxemburgerin Yvonne Useldinger