Mittwoch, 2. April 2008

Zunahme der Arbeitskosten in der Eurozone

Gehälter und Löhne entwickeln sich in Europa seit Beginn 2007 etwas schneller in Zusammenhang mit dem Anstieg der ökonomischen Tätigkeit. Die Lohnentwicklung in Luxemburg hingegen fällt dagegen, soweit es die vorläufigen Daten zu sagen erlauben, mäßiger aus.

Während die Arbeitskosten in den meisten europäischen Volkswirtschaften nachließen, ist das Jahr 2007 gekennzeichnet durch ein verstärkten Lohndruck nach oben. Dies ist von größerer Bedeutung für Europa insgesamt als für die Eurozone, was zum großen Teil herrührt aus einem Aufholeffekt der erst vor Kurzem integrierten Mitgliedstaaten.

Innerhalb der Eurozone ist die Lohnentwicklung je nach Staat verhältnismäßig unterschiedlich. Die meisten Länder verzeichnen einen Arbeitskostenanstieg seit 2007, im besonderen Belgien, Spanien und die Niederlande sowie in einem minderen Maße Österreich, Portugal und Finnland. Die Lage ist kaum anders in Frankreich, wo sich die Gehälter grosso modo im selben Maße entwickeln wie 2006, und in Deutschland.

Deutschland zeigt weiterhin die mäßigste Lohnentwicklung von ganz Europa, mit nur 1^% nominalem Wachstum in 2007 (gegen 1,7% in 2006), was in Bezug auf eine Inflationsrate von 2,3% einen Verlust der realen Kaufkraft der Haushalte bedeutet, und dies im vierten Jahr hintereinander. Deutschland erlebt indes ein Wiederaufleben von Gehaltsforderungen zu Beginn 2008, die in der Metallbranche und im Verkehr bereits durchgesetzt wurden und sich mit der Zeit auch auf andere Wirtschaftsbranchen fortpflanzen werden.

Die Länder, die derzeit den stärksten Lohndruck verspüren, Irland und Spanien (mit 4% Lohnkostenanstieg in 2007), verzeichnen auch den höchsten Preisanstieg. Entlastend wirkt, dass diese auch ein Wirtschaftswachstum verzeichnen, das über dem Durchschnitt der Eurozone liegt (4,9% bzw. 3,8% in 2007).

Nach den provisorischen Daten aus Luxemburg zeigt hierzulande der Arbeitskostenindex in 2007 lediglich einen Anstieg von 1,9%.

STATEC, conjoncture flash Mars 2008
Publication mensuelle sur l'état de la conjoncture luxembourgeoise