Samstag, 26. März 2011

Luxemburg aktiv gegen Radioaktivität

Unmittelbar auf dem Territorium von Luxemburg wie auch von Rheinland-Pfalz finden sich keine Atommeiler. Dass die Anwohner dennoch nicht sicher vor Nuklearkatastrophen sind, dafür haben indessen ihre Nachbarn gesorgt, die gerne ihre Atommeiler direkt an die Grenze gestellt haben (damit alle was davon haben!).

Luxemburgs Bürgermeister machen jetzt gegen das französische Atomkraftwerk Cattenom mobil, das idyllisch an der Mosel oberhalb des Saargaus und der Region Trier gelegen ist (unweit der mittelalterlichen Festung Rodemack).

Dass die Franzosen keine Probleme mit Atomkraftwerken hätten, stimmt so nicht. Die ehemalige Umweltministerin Corinne Lepage will vor Gericht das Kraftwerk Fessenheim unbedingt schließen lassen, weil es überaltert und standortbedingten Umweltrisiken nicht gewachsen sei.

Frankreichs ältestes AKW ist ein Schrottmeiler, steht in erdbebengefährdetem Gebiet und zudem an der deutschen Grenze. Corinne Lepage klagt auf Stilllegung.

Interview geführt von Waltraud Schwab, Die Tageszeitung, 25. März 2011.

Wer jedoch deutsche oder franzöische Atommeiler für ausreichend sicher hält, sollte sich die aktuellen Bilder im japanischen Fernsehen anschauen und hernach die Broschüre der Luxemburger Regierung studieren und genauestens befolgen:

Was tun bei Atomalarm?

Gesundheitsministerium: Protection de la population en cas d'accident nucléaire

Historiker wird wg. Veröffentlichung unbequemer Fakten ausspioniert



William Cronon, Professor für Geschichte an der Universität Wisconsin, hat im Internet einen Blog eröffnet.

Er hat zeitgeschichtliche Fakten gefunden zu dem Angriff neokonservativer Politiker auf die Freiheit von Beschäftigten, sich zu Gewerkschaften zusammenzuschließen und ihre Interessen zu vertreten. Diese Tatsachen haben im Internet ein reges Interesse gefunden.

Damit hat er anscheinend gegen die "Flugverbotszone" verstoßen, die die neokonservativen Meinungsführer zwecks Aufrechterhaltung ihrer "kulturellen Hegemonie" über die USA verhängt haben. Die Reaktion von reaktionärer Seite ließ nicht lange auf sich warten.

Am 17. März 2011 hat ein offizieller Vertreter der republikanischen Partei einen förmlichen Antrag gestellt, um Zugang zu dem E-Mail-Konto des Universitätsangehörigen zu erhalten. Der Antrag bezieht sich darauf zu erfahren, ob die Namen des Gouverneurs und anderer Politiker in Cronons E-Mails der letzten Monate auftauchen.

Nach Angaben der Universität sind derlei Anfragen nichts Ungewöhnliches. Der Professor freilich ist erschüttert, da er sich für politisch unabhängig hält und an die akademische Freiheit glaubt, auch oder gerade in den Vereinigten Staaten.



Wisconsin Professor’s E-Mails Are Target of G.O.P. Records Request
By A. G. SULZBERGER
Published: The New York Times, March 26, 2011.

Universität Luxemburg lädt zum Tag der offenen Tür




Studieninformationen und Forschungseinblicke am Samstag, den 2. April


Luxemburg, den 23. März 2011 – Ein umfangreiches Programm von insgesamt 40 Informationsveranstaltungen erwartet Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer, Studierende und alle anderen Bürger am diesjährigen Tag der offenen Tür der Universität Luxemburg.

Am Samstag, den 2. April 2011 von 10 bis 16 Uhr öffnen Campus Limpertsberg und Campus Walferdange Hörsäle, Seminarräume und Labore für Besucher.

Studieninteressenten sind herzlich geladen, die Präsentationen der Studiengänge zu nutzen, um sich über Studieninhalte, Bewerbungsverfahren oder Auslandsaufenthalte zu informieren. Darüber hinaus stehen Wissenschaftler und Mitarbeiter der zentralen Studierenden-Dienststelle SEVE für individuelle Beratungen zur Verfügung, und Studierende führen über den Campus.

Der Tag der offenen Tür bietet auch die Möglichkeit, einen Einblick in die Forschungsaktivitäten der Universität zu erhalten. So präsentieren die Physiker „Coole Experimente bei minus 196 Grad“, und die Geophysiker zeigen Bilder von ihrem jüngsten Forschungsaufenthalt in der Antarktis. Die Wissenschaftler des „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“ der Universität erklären die systembiologische Forschung unter dem Motto „Vom Molekül zum menschlichen Ökosystem", die Informatikexperten führen ihre Roboter vor und die Psychologen auf Campus Walferdingen organisieren Personenwahrnehmungs-Tests.

Führungen durch Wohnheime

Als internationale und mehrsprachige Universität zieht die Uni.lu immer mehr Bewerber aus dem Ausland an. Darum bietet die Universität dieses Jahr erstmals auch Führungen durch campusnahe Studentenwohnheime sowie am späten Nachmittag eine Führung durch die Stadt Luxemburg an. Das detaillierte Programm des Tages ist im Internet unter www.uni.lu/students/portes_ouvertes_2011 abrufbar.

Die Naturwissenschaften sowie die Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften stellen sich auf Campus Limpertsberg vor (162a, avenue de la Faïencerie, Luxemburg), die Geisteswissenschaften auf Campus Walferdange (route de Diekirch, Walferdange).

Weitere Informationen unter Tel. 00352 46 66 44 - 6060 oder E-Mail seve.infos@uni.lu

Freitag, 25. März 2011

Schreiner und Tischler bald ohne Tarifvertrag



Der derzeit noch angewandte Kollektivvertrag im Schreiner- und Möbelhandwerk war befristet auf den 31. Dezember 2007. Seitdem hat der Patronatsverband, die Association des Patrons Menuisiers du Grand-Duché de Luxembourg (APM), unter den verschiedensten Vorwänden die Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags sabotiert.

Am 19. Januar 2011 noch hatten sich Gewerkschaftsverteter mit APM-Vertretern getroffen, um eine Fortsetzung der Verhandlungen für den Anfang April zu vereinbaren. Mittlerweile hatten die Gewerkschaften OGBL und LCGB auch schon wie vereinbart ihren Gesprächspartnern Vorschläge zum neuen Vertrag übermittelt.

Jetzt wurde den Gewerkschaften und den Luxemburger Medien zeitgleich mitgeteilt, dass die APM die Verhandlungen über die Erneuerung des Kollektivvertrags für beendet betrachtet.

Damit ist für die APM schlicht und einfach das Ziel erreicht, die Beschäftigungsbedingungen in dieser Branche auf die gesetzlichen Mindeststandards herabzudrücken, so wie sie das Luxemburger Arbeitsrecht etwa noch für den Mindestlohn und den Erholungsurlaub vorsieht.

Convention collective des menuisiers: OGBL et LCGB indignés par la décision des patrons menuisiers de claquer la porte. 23. März 2011.