Mittwoch, 13. Oktober 2010

Nussfest in Vianden



Vianden hat die Burg und Victor Hugo, die Our und im Herbst viele Walnüsse.

Es ist ein althergebrachter Brauch, da landwirtschaftliche Erzeugnisse meist nur einmal im Jahr anfallen, dafür aber in rauen Mengen, die nicht sofort verbraucht werden können, diesen oft nur schwer lagerfähigen Überfluss mit Nachbarn und Freunden zu teilen. Daraus wird unter Stimmungsvollen ganz schnell ein herrliches Fest.

So geschieht es jedes Jahr in Vianden mit den Walnüssen, die hier herrlich gedeihen. Und der Erfindungsreichtum der Viandener kennt keine Grenzen, was alles aus den Nüssen an Gaumenfreuden hergestellt werden kann.

So trifft es sich, dass nachdem die Schobermesse geendet hat, ganz Luxemburg in Vianden die helle Wiedersehensfreude genießt. In den engen Gassen des Städtchens kann man endlich wieder zwischen Currywürsten, Nussschnäpsen und Wahnsinnslärm, der als Musik gehandelt wird, das lang vermisste Bauch-an-Bauch-gefühl wiedererleben.

Marché aux noix

Sonntag, 10. Oktober 2010

Neue Loks, aber keine Lokführer


 



Sehr positiv, ab 12. Dezember 2010 verkehren auf der Strecke Luxemburg – Bettemburg – Esch/Alzette – Differdingen – Rodange die Züge statt halb­stündlich sogar viertelstündlich, wobei abwechselnd nach Athus (bisher stündlich) und Longwy (bisher über die Strecke Luxemburg – Dippach – Petingen) verlängert wird.


Der dicke Wermutstropfen: Der CFL fehlt das Bedienungspersonal. Die bereits aktiv beschäftigten Mécaniciens (Lokführer bzw. Maschinisten) haben heute schon im Schnitt einen Monat Überstunden abzufeiern.

Die vorgesehene Lösung: Die CFL leiht sich die Lokführer für die neuen Züge in Frankreich aus. Die dürfen dann in Luxemburg arbeiten, aber zu französischen Gehältern.

Ähnliches scheint sich ebenso anzubahnen ab 2014 auf der Strecke Luxemburg-Koblenz, womit die CFL selbst die Anbindung Luxemburgs an den Fernverkehr gewährleisten will, nachdem die deutsche Bahn hier blockiert. Es wurden acht dreiteilige Doppelstocktriebzüge bei der Firma Stadler in der Schweiz bestellt. Doch wer soll sie fahren?


jmj, Mehr Züge ab 12.12. – aber mit ausgeliehenen Lokführern. Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek, 9. Oktober 2010.
Posted by Picasa

Arztkosten: Taktlos Kopien berechnet

Ein Augenarzt hat seinem Kunden für die Kopie eines Rezeptes 13,50€ in Rechnung gestellt.

Der DP-Abgeordnete Carlo Wagner wollte nun vom Gesundheitsminister nach Recht und Gesetz in diesen Dingen wissen.

In der Nomenklatur der abrechenbaren Leistungen einer Arztpraxis ist ein Kopienpreis nicht enthalten. Die Preise für ärztliche Leistungen enthalten nach dem Recht der Krankenversicherung auch die Sekretariatskosten.

Gemäß Art. 65 des Code de déontologie médicale sind Ärzte jedoch gehalten,. Leistungen, die nicht in der Nomenklatur enthalten sind, zu berechnen « avec tact et mesure ».

Leider kann man Taktgefühl jedoch nicht verordnen ...

A facturer «avec tact et mesure» Lëtzebuerger Journal, 9. Oktober 2010