Freitag, 11. April 2008

Der Preis des Wassers ist der Wasserpreis

Luxemburgern soll das Wasser lieb werden. Vielen ist es schon teuer genug

Nicht nur Kinder sind vom Wasser fasziniert.

 


Auch die Politik hat sich dieses Themas bemächtigt. Nach einer EU-Direktive soll der Wasserpreis auch in Luxemburg kostendeckend werden. Das hat in kürzester Zeit dazu geführt, dass sich in vielen Gemeinden der Wasserpreis verdoppelt hat.

Zusammen genommen mit Erhöhung der Autosteuer und von Heizkosten fragt man sich, wie ernst es der Regierung, die ja die automatische Indexanpassung ausgesetzt hat, mit ihrer "Inflationsbekämpfung" wirklich meint. Zumindest sollte sie, wenn sie die Preissteigerungen nicht stoppen kann, es auch wirklich so sagen.

Luft und Wasser galten früheren Ökonomen als Musterbeispiele für Güter, die zwar nützlich sind, aber keinen Preis haben, weil sie allen frei verfügbar sind. Wie schnell hat sich das geändert! Zu sehen etwa bei Kohlendioxidabgabe und bei der Feinstaubplakette, womit man zwar nicht die Luft, aber ihre Verschmutzung bezahlt. Die Marktwirtschaft, die Internalisierung von Umweltkosten und damit die Bepreisung der entsprechenden Güter dehnt sich in Richtung Umwelt.

Doch wenn man von "Kostendeckung" spricht, so setzt das grundsätzlich erst einmal voraus, dass überhaupt eine Kostenrechnung existiert. Und wer einen einheitlichen Wasserpreis für das gesamte Land fordert, übersieht, dass die örtliche Kostensituation extrem unterschiedlich sein kann.

Das Prinzip der Kostendeckung jedenfalls erweist sich als ein wahres Rundum-Totschlagargument. Warum dann auch nicht Kostendeckung bei den Einkommen für Arbeiterfamilien mit mindestens zwei Kindern? Beim Autofahren und bei den Transportkosten auf der Straße und in der Luft? ...

Warum soll mit Kostendeckung ausgerechnet beim Wasser angefangen werden?!

Siehe dazu die Pressekonferenz des Mouvement ècologique vom 2. April 2008,

"Für umwelt- und sozialgerechte Wasserpreise: im Interesse einer nachhaltigen Wasserwirtschaft"

1 Kommentar:

meffo hat gesagt…

Die Gemeinde Diekirch verlangt jetzt eine Steuer auf Regenwasser(entwässerung),
0,8080 € pro m² versiegelter Grundstücksfläche.

Der OGBL Norden verlangt eine Rücknahme dieser "unverschämten" Forderung.

Une taxe sur l'eau pluviale: c'est « indécent »,
http://www.tageblatt.lu/edition/article.asp?ArticleId=16573
Tageblatt 11.04.2008