Samstag, 18. Dezember 2010

In Luxemburger Stellenanzeigen ist das Beherrschen von Französisch am meisten gefragt

Französisch ist mit 61,1 Prozent die meistgefragte Sprache in den Stellenanzeigen des „Luxemburger Wort“.

Die erstaunlichste Entwicklung aber zeigt die Luxemburgisch, was in den Stellenanzeigen auch immer öfter eingefordert wird.

Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Universität Luxemburg. Die Studie kann auf dem Blog des Laboratoire de linguistique et de littératures luxembourgeoises der Universität Luxemburg heruntergeladen werden, Adresse : http://engelmann.uni.lu/wordpress.

Luxemburg, den 10. Dezember 2010 – Wer in Luxemburg arbeiten möchte, aber unsicher ist, ob er über die auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse verfügt, dem wird eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung der Universität Luxemburg weiterhelfen:

Die Studie „Die Sprachen in den Stellenanzeigen des Luxemburger Wort“ von Isabelle Pigeron-Piroth und Fernand Fehlen wurde im Jahr 2009 nun zum zweiten Mal aktualisiert und erscheint in der Serie der "Working Papers" des Laboratoire de linguistique et de littératures luxembourgeoises.

Die Studie verfolgt ein doppeltes Ziel: Sie will untersuchen, welche Sprachkenntnisse in den Stellenanzeigen verlangt werden und zugleich prüfen, ob diese Sprachen sich je nach Arbeitssektor unterscheiden. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt zwar auf den Stellenanzeigen des Luxemburger Wort, jedoch haben die Autoren in einer Zusatzstudie auch das Gratisblatt L’Essentiel untersucht. So wollten die Forscher den Veränderungen in der Luxemburger Presselandschaft Rechnung tragen und die Trends in den beiden Medien vergleichen.


Französisch ist die meistgefragte Sprache, aber Mehrsprachigkeit nimmt ebenfalls zu

Die Autoren der Studie konnten interessante Entwicklungen im Vergleich zu den Vorjahren feststellen. So ist binnen 25 Jahren die Zahl der Stellenanzeigen, die ausdrücklich Sprachkompetenzen als notwendig für den Posten fordern, deutlich gestiegen: Im Jahr 1983 wurden Sprachanforderungen nur in der Hälfte der Anzeigen explizit genannt, im Jahr 2009 ist dies in sieben von zehn Anzeigen der Fall. Daneben wird aber auch die Mehrsprachigkeit immer wichtiger – im Allgemeinen werden immer mehr Fremdsprachenkenntnisse gefragt. Nach Ansicht der Autoren spiegelt dies die mit den Jahren komplexer gewordene Sprachensituation wieder. Früher wurden als selbstverständlich angesehene Sprachkompetenzen nicht systematisch in den Stellenanzeigen genannt.

Französisch ist mit 61,1 Prozent die meistgefragte Sprache in den Stellenanzeigen des Luxemburger Wort. Die erstaunlichste Entwicklung zeigt die Luxemburger Sprache, die auch in den Stellenanzeigen immer öfter eingefordert wird. Englisch dagegen wird seit 1999 immer weniger verlangt. Das ist aber weniger ein Zeichen für nachlassendes Interesse am Englischen als ein Indiz dafür, dass die Englisch verlangenden Branchen über andere Kanäle als die nationalen Medien rekrutieren.

Im Fall des L’Essentiel zeigt sich ein etwas anderes Bild. In 35,7 Prozent aller in dieser Tageszeitung veröffentlichten Stellenanzeigen wurden keine Sprachkenntnisse formuliert, und wenn doch, dann werden eher zwei als drei Sprachen verlangt.

Im zweiten Teil der Studie analysieren die Autoren den Inhalt der Stellenanzeigen eher qualitativ. Anhand einiger Beispiele wird gezeigt, dass die Anzeigen selbst mehrsprachig sein können (so kann ein und dieselbe Stellenanzeige auf Luxemburgisch, Französisch und Deutsch verfasst sein).

Auβerdem werden die verschiedenen Strategien der Arbeitgeber derselben Branche untersucht, um Mitarbeiter mit ähnlichem Sprachprofil zu finden.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Luxemburg.

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