Donnerstag, 10. März 2011

Soziale Indikatoren zur Wohlstandsmessung

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat das Bruttosozialprodukt der Vereinigten Staaten erhöht, da die Mehrkosten der Katastrophenbeseitigung einen Anstieg der wirtschaftlichen Leistungen bedeutet haben. Mitnichten wurde jedoch dem Wohlstand insgesamt der Bevölkerung dieses Staates mit dieser Katastrophe gedient. Ansonsten läge freilich auch keinerlei Grund vor, die Katastrophe "Katastrophe" zu nennen.

Was vielmehr hier zu konstatieren ist, dass das Omen der Ökonomen, das Sozialprodukt, alles andere als ein gültiger oder auch nur zuverlässiger Indikator für den gesellschaftlichen Nutzen ökonomischer Prozesse darstellt.

Der Stiglitz-Sen-Fitoussi-Bericht hat derlei Überlegungen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Auch Luxemburg ist auf dem Wege, diese gesellschaftspolitisch ernst zu nehmen, und hat das Projekt PIBien-être gestartet.

Wir sind damit wieder zum uralten Problem von Adam Smith zurückgekehrt, dem "Wohlstand der Nationen". Das zentrale Problem ist hierbei aber neuerdings so reformuliert, wie anders man denn "Wohlstand" definieren soll, sofern nicht in jeweils herrschenden Marktpreisen ausgedrückt. Ohne Frage ist dies nicht nur eine Frage an Statistiker und Ökonomen, sondern eine Frage gesellschaftspolitischer Weichenstellungen, also politischer Entscheidungen.

Ein erster technischer Zwischenbericht wurde von Conseil économique et social (CES) und dem Conseil supérieur pour un Développement durable (CSDD) Luxemburgs Regierung und den interessierten Verbänden und Bürgern präsentiert.

PIBien-être : Conférence de restitution - Le Rapport Technique - Une première étape vers une mesure du bien-être au delà du PIB. 9. März 2011.

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