Samstag, 22. Januar 2011

Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen




Im Jahre 2009 hat eines von vier Unternehmen, die im CAC 40 notiert sind, keine Gewinnsteuern in Frankreich gezahlt. Obwohl TOTAL weltweit mehr als 8 Milliarden Euro Gewinn verzeichnet, hat das Unternehmen in Frankreich dafür keinen einzigen Cent Steuern gezahlt. Dasselbe trifft zu für Danone, Suez, Essilor und Saint-Gobain.

"Theoretisch" sind in Frankreich auf den Gewinn 33% Steuern zu zahlen. Dank legalen Steuerschlupflöchern zahlen die im CAC 40 notierten Unternehmen im Schnitt jedoch nur 8% - die kleinen und mittleren Unternehmen jedoch 22%.

Danone et Total échappent à l'impôt sur les bénéfices. L'essentiel, 21.12.2010.

Diese Situation hat in Deutschland ihre Parallelen. Bekannt ist die Anekdote, als Lafontaine Bundesfinanzminister war, dass Daimler Benz mit Steuerminderung durch die Verlagerung seines Hauptsitzes ins Ausland gedroht hatte.

Damals antwortete das Ministerium, es wäre einstweilen schon mal froh, wenn Daimler Benz erst einmal mit dem Zahlen von Steuern beginnen würde. Damals konnte der Konzern u. a. seine Chrysler-Verluste in den USA absetzen.

Das Risiko tragen also in jedem Fall die kleinen Steuerzahler. Sie sind die Dummen, denn ihnen wird die Steuer abgezogen, bevor sie ihre Nettoeinkünfte überhaupt zu Gesicht bekommen haben.

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