Donnerstag, 19. Juni 2008

Luxemburg reformiert Ausbildung im Bereich der Sozialpädagogik/Sozialarbeit

Der „Bachelor en Sciences Sociales et Éducatives“: eine einzige Grundausbildung für Sozialpädagogen und Sozialarbeiter



 


Luxemburg, den 18. Juni 2008 – Im Mai 2008 haben der Gesundheitsminister, der Hochschulminister und die Unterrichtsministerin eine gemeinsame Erklärung über den Zugang der Absolventen des „Bachelor en Sciences Sociales et Educatives (BSSE)“ der Universität Luxemburg zum Beruf des Sozialpädagogen und des Sozialarbeiters veröffentlicht. Dem ministeriellen Text zufolge können sich die Absolventen sowohl um eine Stelle als Sozialpädagoge als auch um ein viertes Ausbildungsjahr zur Vorbereitung auf das staatliche Sozialarbeiter-Diplom bewerben.

Der BSSE steht damit an der Spitze einer Reformbewegung, die vergleichbare Ausbildungsgänge in immer mehr europäischen Ländern hervorbringt. Die strikte Trennung der Ausbildungswege zum Sozialarbeiter und zum Sozialpädagogen aufzuheben, bedeutet eine klare Wende in der Hochschulbildungspolitik im Großherzogtum Luxemburg.

Diese Entscheidung bestätigt die Fakultät für Sprachwissenschaften und Literatur, Geisteswissenschaften, Kunst und Erziehungswissenschaften in ihrer vor drei Jahren getroffenen Wahl. Nach Beratungen mit Berufsvertretern aus Verbänden und öffentlichem Dienst und dank eines Erfahrungsaustausches im Jahr 2004 hatte die Fakultät damals entschieden, einen dreijährigen Studiengang im Bereich der sozialen Intervention ins Leben zu rufen.

Wegen der limitierten Zahl von jährlich 40 Studienplätzen zählt der BSSE derzeit insgesamt rund 110 Studierende. Die ersten Diplome werden noch im Laufe dieses Jahres überreicht. Der Studiengang bereitet vor auf sozialeTätigkeiten in Bereichen wie Jugendschutz, außerschulische Erziehung, Hilfe für sozial benachteiligte Menschen, Behinderte, berufliche Diskriminierung, Gesundheitsprävention, Interkulturalität und Diversität ...

Schwerpunkte des Studiums sind die Vermittlung von Wissen um die Lebensabschnitte, die großen sozialen Probleme und die Politik des sozialen Zusammenhalts. Der Unterricht wird zusätzlich ergänzt durch Praktika.

Das Besondere an dem Studiengang ist die Kombination von Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Gründe für diesen generalistischen und integrativen Studienansatz sind die internationale Debatte über das Verhältnis von Sozialpädagogik und Sozialarbeit in der beruflichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, der Bolognaprozess mit seinen drei Kompetenzstufen, deren erste Stufe – der Bachelor – allgemein ausbildet, und schließlich die Professionalisierung der Strukturen und Mitarbeiter im Sozial- und Erziehungssektor.

(Pressemitteilung der Universität Luxemburg)
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