Sonntag, 15. Juni 2008

Universität Luxemburg fordert nachhaltige Gebäude

Neue Hochschulbauten sollen energie- und wassersparend konzipiert werden

Luxemburg, den 10. Juni 2008 - Häuser zu bauen, zu betreiben und zu sanieren, verbraucht insgesamt mehr Primärernergie als Verkehr und Industrie. Wer das Klima schützen und nachhaltige Entwicklung fördern will, muss demnach bei Neubauten auf Energie- und Wassereffizienz achten. Das Projekt Belval, zukünftiger Standort der Universität Luxemburg, bietet dafür die seltene Chance. Nach der „Maison du Savoir“ und der „Maison des Sciences Humaines“ wird in Kürze die Jury des Architektenwettbewerbes um das dritte Hochschulgebäude zusammenkommen: der „Maison des Nombres“, Heimstätte für Informatiker und Mathematiker, Studentenvertretungen, Rechenzentrum und Kultur-Mehrzweckhalle. Anlass für die Universität Luxemburg als zukünftiger Nutzerin dieser Gebäude, jetzt in einem offiziellen Positionspapier ihre Haltung zur Energie- und Wassernutzung in der „Cité des Sciences“ vorzustellen.


 




Das Dokument, das eine Expertengruppe der Universität in Zusammenarbeit mit dem „Centre de Recherche Public Henri Tudor“ erarbeitete, richtet sich an Architekten, Bauherren, Investoren, Behörden, Politiker und an die Jury der Architekturwettbewerbe. Die Jurymitglieder erhalten damit wichtige zusätzliche Kriterien für die Auswahl der Laureaten. Das übersichtlich gestaltete Positionspapier behandelt die technischen Aspekte der Nachhaltigkeit von Gebäuden – von der Wärmeisolierung über Lichteinfall und Belüftung bis zum Strom- und Wasserverbrauch. Architekten sollen auch auf umweltschonende Baustoffe setzen, die dann vom CRP Henri Tudor mit Hilfe einer Ökobilanz bewertet werden.



Das Dokument liefert zudem präzise Grenzwerte. So soll der Stromverbrauch der Gebäude 6 Kilowatt-stunden pro Kubikmeter Raum pro Jahr nicht übersteigen. Auf eine Kühlung der Büroräume soll bewusst verzichtet werden, die Raumtemperatur soll dennoch nicht mehr als 26 Grad erreichen. Um die Gebäude vor Aufheizung im Sommer zu schützen, sollen die Fassaden nicht übermäßig verglast werden; zudem werden Verschattungselemente auf der Südseite empfohlen. In den Sanitäranlagen sollen wassersparende Armaturen eingebaut und Trinkwasser, wo möglich, durch Regenwasser ersetzt werden. Die komplette „Stellungnahme der Universität zur Energie- und Wassernutzung in der Cité des Sciences“ kann von der Webseite der Universität heruntergeladen werden (www.uni.lu, Rubrik Universität/Dokumente).



Die Universität Luxemburg bekennt sich hiermit zur Nachhaltigkeit als einem ihrer Leitmotive. Im Mai ist die Universität dem „International Sustainable Campus Network“ beigetreten, dem so renommierte Hochschulen wie Harvard, das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die ETH Zürich angehören. Dieses Netzwerk betont die Rolle der Universitäten als Vorreiter für nachhaltige Entwicklung und setzt sich international für beispielhafte nachhaltige Lösungen bei Gebäuden, Transport und Lehre ein.

(Presseerklärung der Universität Luxemburg)
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