Donnerstag, 19. August 2010

Luxemburger Industrieverband macht Stimmung gegen Index

Paul Schockmel, Präsident der „Industrie luxembourgeoise des équipementiers de l'automobile“ (ILEA) ist Marketingdirektor bei IEE (mit Luxemburger Produktionsbetrieb in Echternach). Er freut sich über die Bedeutung der Automobilzulieferer für den Arbeitsmarkt in Luxemburg und die Forschungsintensität der Branche. Und klagt über den Druck, den sie von den Autoherstellern ausgesetzt sind, und warnt, wie kann es anders sein, vor der Beibehaltung des Indexlohns.

Wenn das alles so ist, wie er sagt, warum muss denn dieser Druck auf die Beschäftigten immer wieder einfach so weitergegeben werden?! Wenn die Arbeit in dieser Branche wirklich eine derartige Qualitätskonkurrenz darstellt: Wird denn der Wettbewerbsnachteil nicht größer statt kleiner, wenn die Beschäftigten in ihrer Vergütung gedrückt und in weitere Prekarität gebracht werden?

Wohin die Anpassung des rheinischen Kapitalismus an den Kasinokapitalismus führt, erlebt man ja in Deutschland. Wo sind denn die Facharbeiter und Ingenieure, die Deutschland zur Fortführung seiner neo-merkantilistischen Exportstrategie so dringend benötigt?!

Die Bevölkerung Deutschlands schrumpft; die Luxemburgs steigt. Warum sollte man dann aber die schlechtere Politik zum Vorbild für Luxemburg machen?

Cordelia Chaton: Druck auf Zulieferer steigt. Luxemburger Wort, 19. August 2010.

Nach einer aktuellen Untersuchung des amtlichen Statistikdienstes sind die Auswirkungen des Indexlohns eher mit einem homöopathischen Mittel zu vergleichen, d.h. kaum nachweisbar. Die politische Diskussion um den Indexlohn entpuppte sich daher als eine vorwiegend ideologische Streitfrage.

Wie dem auch sei, anscheinend ziehen es Luxemburger Arbeitgeber vor, dass Luxemburgs Gewerkschaften um Lohnerhöhungen mit allen verfügbaren Mitteln kämpfen - und nicht auf einen gesetzlichen Mechanismus vertrauen. Denn sonst hätte der soziale Frieden ja keinen ausgekämpften Marktpreis.

Michel Petit: Le Statec fixe le prix du vent Le Jeudi, 19. August 2010.

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