Donnerstag, 5. August 2010

ABBL attackiert Gesundheitsminister, um Spitzengehälter der Bänker zu schonen

Kaum hundert Tage im Amt bei der Association des banques et banquiers (ABBL), attackiert Ernst-Wilhelm Contzen den Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo. Er heißt den Minister einen "Appendix des OGBL". Der OGBL ist die stärkste Gewerkschaft des Landes und in wirtschaftspolitischen Angelegenheiten zumeist gegenteiliger Auffassung als Vertreter des Luxemburger Bankenverbandes. Rommel wünscht sich folglich, dass Luxemburgs Minister stärker als "Appendix" der Arbeitgeberverbände fungieren würden.

Er sieht die Spitzengehälter der Bänker in Gefahr, weil die Finanzierungspläne des Gesundheitswesens den Krankenkassenbeitrag der Spitzenverdiener erhöhen könnten. Bislang gibt es ja eine Beitragsbemessungsgrenze, ab welcher Spitzenverdienste nicht mehr sozialversicherungspflichtig sind.

Mit solch billigen Argumenten verdient man sich einen Spitzenposten bei der ABBL. Was hat das mit leistungsgerechter Bezahlung zu tun?

Die Leistungsideologie ist im Kasino-Kapitalismus schon längst nicht mehr angesagt. Sighard Neckel etwa beschreibt den jüngsten Strukturwandel kapitalistischen Wirtschaftens als Refeudalisierung der Ökonomie.

«L'appendice de l'OGB-L» Le Jeudi, 5. August 2010.

Keine Kommentare: