Montag, 8. Januar 2007

Luxemburgs Schulsystem

Die Allgemeine Schulpflicht wurde im Großherzogtum durch das Gesetz vom 10. August 1912 eingeführt. Die staatlichen Schulen sind entgeltfrei; die Kosten trägt der Staat. Es gibt eine gewisse Zahl an Privatschulen; diese müssen dieselben Fächer unterrichten wie die staatlichen.

Die Schulpflicht besteht für elf Jahre: zwei Jahre Vorschulerziehung (4. und 5. Lebensjahr), sechs Jahre Primarschule (6. bis 11. Lebensjahr) und drei Jahre weiterführender Unterricht (Sekundarstufe, 12. bis 14. Lebensjahr).

Die Frühbetreuung ist für Kinder ab dem Alter von 3 Jahren gedacht. Sie soll eine bessere Sozialisation der Kinder sowie die Integration der Kinder von Zuwanderern fördern. Seit Beginn des Schuljahres 2000/2001 wird die Früherziehung in allen Gemeinden des Landes angeboten; die Teilnahme daran ist jedoch freiwillig.

Die Vorschulerziehung (Kindergarten) ist Pflicht für alle Kinder ab dem 4. Lebensjahr (das am 1.9. des laufenden Kalenderjahres vollendet ist; Großherzogliche Verordnung vom 2. September 1992).

Die Primarschule ist sogar in Artikel 23 der luxemburgischen Verfassung verankert.

Schätzungsweise 38,6% der Wohnbevölkerung Luxemburgs im Jahre 2004 sind Ausländer. So waren denn auch im Schuljahr 2002/2003 von den Schülern in allgemein- oder berufsbildenden Schulen 35,7 % Ausländerkinder (Portugiesen 52,3%, Ex-Jugoslawen 12,2%, ..., Deutsche 3,1%).

Während sich die Zielsetzungen und die Lehrpläne der Primarschule wenig von denen in den Nachbarsländern unterscheiden, macht diese besondere sprachliche Situation Luxemburgs (drei Sprachen im Lande und der hohe Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung) ganz besondere pädagogische Methoden und Herangehensweisen erforderlich.

In der Primarschule beginnt der Unterricht in luxemburgischer Sprache, wobei parallel dazu das Lesenlernen auf Deutsch einsetzt, das dann in fast allen Fächern zur Unterrichtssprache wird. Der Französischunterricht beginnt gegen Ende des 2. Schuljahres. Französisch wird dann nach und nach als weitere Unterrichtssprache eingesetzt. Das Luxemburgische wird parallel zum Deutschen und Französischen weiterhin verwendet. Das wird als Prinzip die gesamte Schulzeit über beibehalten, wobei den einzelnen Sprachen je nach dem Bildungszweig (Ordre d’Enseignement) ein unterschiedliches Gewicht beikommt.

Der weiterführende Schulunterricht wird in verschiedenen Optionen angeboten:
Der allgemeinbildende Sekundarschulunterricht bereitet mit einer eher klassischen Fächerkombination auf ein Hochschulstudium vor;
der fachbezogene Sekundarschulunterricht umfasst unterschiedliche Ausbildungsgänge, darunter den Fachtheoretischen, den Facharbeiter- und den Berufspraktischen Ausbildungsgang.
Er dauert je nach angestrebtem Abschluss sechs bis sieben Jahre.

Quelle: Luxemburgs Schulsystem (Système éducatif )

<<< euroluxembourg.lu

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