Montag, 8. Januar 2007

Warum wird in Luxemburg zu wenig Wohnraum angeboten?

„Zënter 1991 hunn ech als Stats- a Finanzminister alles gemaach fir d’Wunnen zu Lëtzebuerg fir jiddfereen hei am Land erschwinglech ze maachen. Ech si bei deem Versuch gescheitert.“ (J-C Juncker)

Nach Einschätzung der Regierung braucht Luxemburg in den nächsten Jahren 15.000 neue Wohnungen.

Jean-Claude Juncker hat es als seine persönliche Niederlage bezeichnet, dass es der Regierung all die Jahre nicht gelungen sei, die explodierenden Grundstückspreise in Luxemburg in den Griff zu bekommen.

Im Rahmen der IVL Studie wurde aber festgestellt, dass auf der Gemarkung der 118 Luxemburger Gemeinden (ab 2006 116 Gemeinden) nicht weniger als 6.200 ha als Bauland ausgewiesen sind.
Das ist 2,3% von ganz Luxemburg; 1/3 der bebauten Fläche.
Davon sind über 60% der Wohnbebauung gewidmet.

Schon über Jahre weg werden vom Innenministerium pro Jahr 6.000 Wohneinheiten genehmigt.

Warum kommt all das nicht auf den Markt?


1.) Langwierige Verwaltungsverfahren.

2.) Einige Gemeinden bremsen.
a) Größere Bebauungen sollen nicht auf einen Schlag verkauft werden.
b) Druck von Bürgerinitiativen: Keine neuen Nachbarn auf meiner grünen Wiese!

3.) Die Grundstücke in Luxemburg gehören einer kleinen Minderheit, die nicht besonders daran interessiert ist, alle möglichen Bauprojekte sofort zu realisieren. Zumal der Zugewinn durch die
Grundstückspreissteigerungen in der Vergangenheit höher war als bei einer Finanzinvestition derselben Mittel.

4.) Bauträger
a) Falls sie gleichzeitig ein Bauunternehmen betreiben, so werden die Bauprojekte nur schrittweise realisiert, um eine gleichmäßige Auslastung der Baukapazitäten des Unternehmens zu gewährleisten.
b) Wenn ein Bauträger keine Grundstücke mehr vorrätig hat, muss er zu egal welchem Preis einkaufen, was die Preisspirale weiter anheizt.

5.) In Luxemburg wird auch teurer gebaut als im Ausland; es sind also nicht allein die Grundstückspreise schuld an den hohen Preisen.

Wenn die ins Auge gefassten Mittel und Wege nicht ausreichen sollten, käme schlussendlich auch eine Enteignung in Frage, damit die Gemeinden zu genügend Baugrundstücken zu erschwinglichen Preisen kämen.

<<< euroLuxembourg.lu

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